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Regionales Bio-Gemüse bei der Solawi Düsseldorf 

Wir sind seit der Saison 2023/2024 Mitglied bei der Solawi Düsseldorf. Es ist toll zu wissen, woher unser Gemüse kommt, wer es produziert und wie es produziert wird. Wir können uns auf vielfältige Art und Weise einbringen und mitgestalten.

“In der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) tragen mehrere private Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten. 

Und das mit  den vielfältigen Vorteilen einer nicht industriellen, marktunabhängigen Landwirtschaft.” [Quelle: Netzwerk Solidarische Landwirtschaft]

Solawi Acker in Büttgen
Solawis sind ein Alternativmodell zur aktuellen industriellen Landwirtschaft. 

Sie stellen einen Baustein in der Ernährungswende dar und eignen sich für Bildungszwecke gerade von Kindern und Jugendlichen, die oft keinen Bezug mehr zu einer regionalen Landwirtschaft haben. Die Erzeugung ist regional, saisonal, basiert auf den Richtlinien des biologischen Anbaus und ist gerecht und fair. Es herrscht volle Transparenz über Budgets, Ausgaben und die Entlohnung der Angestellten. Auf der Seite des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft sind aktuell 474 Solawis in Deutschland gelistet.

Die Solawi Düsseldorf wurde 2016 gegründet. 

Sie bedient aktuell 100 Anteile, was über 200 Personen versorgt. Jeder Solawi-Anteil bekommt einmal pro Woche (im Winter alle zwei Wochen) eine Gemüsekiste und optional Kartoffeln und Obst. Die Gemüsekisten werden im Stadtgebiet an Abholorte verteilt und können dort abgeholt werden.  Angebaut wird auf gepachteten Äckern vom Biohof Lammertzhof in Kaarst-Büttgen und von der Stadt Düsseldorf im Südpark.

Gemüsekiste
Ab und zu wird man überrascht von uns bis dato unbekannten Sorten, wie zum Beispiel der Chinesischen Keule aka Spargelsalat (auf dem Bild u.l. zu sehen):

 

Uns hat zudem gefallen, dass die Solawi Düsseldorf aktuell “nur” mit Pferdemist und Schafwollpellets sowie mit Kompost düngt. Dies ist natürlich kein rein veganer Anbau – gleichzeitig werden zumindest keine Düngemittel von getöteten Tieren wie Hornspäne oder Knochenmehl verwendet und auch keine Gülle aus Mast- und Milchbetrieben, wie es sonst im Ökolandbau vorkommt.

Eine vegane Landwirtschaft ist eine Notwendigkeit für eine vollständige vegane Lebensweise.

Vielen VeganerInnen ist nicht bewusst, dass sie zwar pflanzliche Produkte konsumieren, diese gleichzeitig mit tierlichem Dünger wie Gülle, Mist oder auch Knochenmehl und Hornspänen produziert werden.

 

Schaut euch dazu dieses Video (ca. 3 Minuten) zum Thema “Ist Gemüse Vegan?” an.

 

Das Ziel einer veganen Welt, die vollständige Abschaffung der Tierausbeutung, bedeutet, dass wir dringend Alternativen zur aktuellen Art der konventionellen und biologischen Landwirtschaft benötigen; eine vegane Kreislauf-Landwirtschaft, die ausschließlich mit pflanzlichen Dünge- und Betriebsmitteln funktioniert

 

Der Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. arbeitet in Deutschland an der Verbreitung der Idee und des Wissens über einen veganen Ökolandbau. Dazu unterstützt der Förderkreis Agrarbetriebe  beim Umstieg auf eine vollständig tierfreie Landwirtschaft und begleitet die Zertifizierung. Das Siegel Biozyklisch-Veganer Anbau ist ein offizielles Gütesiegel.

Es gibt weltweit viele zertifizierte und selbsterklärte vegane Betriebe (Karte), z.B.

 

In Deutschland ist der vegane Anbau extrem unterrepräsentiert. In NRW gibt es aktuell keine veganen Landwirtschaftsbetriebe.

Veganer Anbau bei der Solawi Düsseldorf ?

Es ist anzunehmen, dass die meisten der 474 deutschen Solawis Gemüse- und Obstanbau betreiben, einige allerdings auch Tierhaltung haben und sogenannte Tierprodukte erzeugen. 

 

In unseren Recherchen haben wir bisher nur drei vegane Solawis gefunden:

Unser Wunsch ist es, den veganen Anbau auch in der Solawi Düsseldorf zu etablieren. Es ist eine fantastische Vorstellung, Gemüse regional, saisonal, biologisch und rein vegan zu beziehen.

Um dies zu erreichen wären folgende Schritte nötig:

  • die Erfassung von Daten zu Anbaupläne, Fruchtfolgen, Bodenanalysen und Düngemitteln

  • die Vernetzung und der Wissensaustausch mit veganen Solawis

  • die Ermittlung des Düngebedarfs und Konzeptentwicklung für Fruchtfolgen und Mischkulturen

  • die Erprobung von pflanzlichen Düngemitteln 

Die Idee der Solidarität wird damit aus dem Kreis der Menschen auf den Kreis der nicht-menschlichen Tiere erweitert. Tiere in keinster Form für die Bedürfnisse von uns Menschen auszubeuten, ist Solidarität zu Ende gedacht.
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