Es gibt die unterschiedlichsten Modelle und Größen von Lebenshöfen (tws. auch Gnadenhöfe genannt). Alle bieten geretteten Tieren eine sichere Zuflucht – manche betreiben zudem eine rein vegane Landwirtschaft. Es gibt sehr bekannte und große Lebenshöfe, wie den Erdlingshof oder den Hof Butenland.
Einige Lebenshöfe sind nicht durch Umwandlung von Höfen entstanden, sondern sind ganz individuelle Initiativen. Wie zum Beispiel das Projekt von Annika Axmann, die mit zwei geretteten Kühen und Pferden auf ihrem Grundstück lebt.
Ein Lebenshof ist ein wunderbarer, sicherer Ort für die geretteten Tiere und gleichzeitig ist ihr gesundheitlicher Zustand aufgrund ihres Leidensweges oftmals sehr schlecht. Die BetreiberInnen und BewohnerInnen müssen sich daher nahezu täglich mit Krankheiten und mit dem Tod auseinandersetzen. Die finanziellen Mittel sind bei den meisten sehr begrenzt und Spenden oder Patenschaften oft der einzige Weg des Überlebens.
Immer mehr LandwirtInnen wollen aus der Tierhaltung aussteigen und wandeln ihren Hof in einen Lebenshof um. So zum Beispiel der Hof der Möller Brüder, die sogar biozyklisch-veganen Anbau betreiben.
Bei der Umstellung auf eine Landwirtschaft ohne “Nutztierhaltung” unterstützt das Projekt TransFARMation und zeigt vielfältige Perspektiven für die Hofbetreiber und -bewohner auf. Die gelernte Landwirtin Sarah Heiligtag betreibt seit 2013 den Hof Narr nahe Zürich, auf dem circa 100 ehemalige „Nutztiere“ ein Zuhause gefunden haben. Seit 2017 hat sie 130 Höfe durch den Prozess der TransFARMation begleitet. Und inzwischen gibt es eine kostenlose Beratung für Landwirtschaftsbetriebe auch in Deutschland.
In dieser Episode des “Tier und Jetzt” Podcasts von Animal Society berichtet Sarah Heiligtag über die Geschichte des Hof Narr, die TransFARMation und die Tragweite und Wichtigkeit von Lebenshöfen.
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten beim Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt der Verband Menschen für Tierrechte e.V. auf.