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We endorse the Plant Based Treaty

  • Autorenbild: Uwe Käufer
    Uwe Käufer
  • 30. Apr. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Juni 2024

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Plant Based Treaty (PBT) – “Vertrag auf Pflanzenbasis” –  ist eine weltweit agierende NGO aus Kanada, die das Ziel hat, mit ihrer gleichnamigen Kampagne die Klimakrise zu bekämpfen. Das Pariser Klimaabkommen ignoriert den enormen Einfluss der tierbasierten Lebensmittelproduktion auf das Klima. Dabei ist dieser durch viele wissenschaftliche Studien belegt.  Der PBT umfasst einen Forderungskatalog, der das Pariser Klimaabkommen um Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen (THG) durch das Lebensmittelsystem, insbesondere durch tierbasierte Lebensmittel, ergänzt.


Worum geht es beim Plant Based Treaty


Die zentrale Idee des Plant Based Treaty ist ein gesundheitsförderndes, nachhaltiges und rein pflanzliches Ernährungssystem.  Dieses vermeidet die negativen Folgen der Tierhaltung und hat zudem vielfältige positive Effekte:


  • Reduktion der Treibhausgase Methan und Distickstoffoxid

  • Keine Entwaldung für den Anbau von Tierfuttermitteln oder für Weidegebiete

  • Vermeidung des Artensterbens und des Verlustes der biologischen Vielfalt

  • Geringere Wasser- und Luftverschmutzung

  • Geringere Eutrophierung – speziell bei biozyklisch-veganem Anbau

  • Keine Todeszonen im Meer, Versäuerung und Korallenbleiche

  • Geringeres Risiko von Zoonosen und Pandemien

  • Stärkung der öffentlichen Gesundheit und des Wohlbefindens 

  • Verbesserter Zugang zu gesunden Lebensmitteln 

  • Schutz indigener Gemeinschaften


Die Kernstrategie


Mit der Unterstützung durch Politiker, Einzelpersonen, Organisationen, Firmen und Städte sollen die nationalen Regierungen dazu aufgefordert werden, den Plant Based Treaty auf internationaler Ebene als Ergänzung zum Pariser Klimaabkommen zu verhandeln.


Die  Unterstützung erfolgt zunächst durch die öffentliche Befürwortung (Endorsing) des Forderungskataloges auf der PBT  Webseite. Bisher unterstützen 27 Städte und Regionen den PBT , darunter zum Beispiel Amsterdam und Edinburgh – weiterhin 147.000 Privatpersonen, 1.400 Organisationen und 1.800 Firmen.

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Privatpersonen, Organisationen, Firmen und Städte orientieren sich an den PBT Forderungen und setzen konkrete Maßnahmen um. Zum Beispiel:

  • Privatpersonen durch eine bewusste Entscheidung für eine vegane Lebensweise

  • Organisationen durch Aufklärungsarbeit über den Schaden, der durch tierliche Lebensmittel entsteht

  • Firmen durch Umstellung des Kantinenessens mit dem finalen Ziel eines rein pflanzlichen Angebotes

  • Städte durch Umstellung der Gemeinschaftsverpflegung auf eine rein pflanzliche Ernährung und durch aktive Unterstützung von Betrieben beim Ausstieg aus der Tierhaltung


Der Plant Based Treaty für Düsseldorf

Düsseldorf-Vegan ist ebenfalls auf der Liste der Unterstützer-Organisationen zu finden, denn wir tragen die Forderungen des PBT mit und wollen die Kampagne unterstützen.


Wir möchten die Stadt Düsseldorf, Düsseldorfer Politiker, Organisationen, Firmen und Privatpersonen zur Unterstützung des PBT zu motivieren.


Zur Verbreitung der Idee des PBT und zur Gewinnung neuer UnterstützerInnen gibt es vielfältige Angebote: von Informationsmaterialien, über Austauschforen bis hin zu Strategieanleitungen. 


Es gibt zudem die Möglichkeit, Vertreter deiner Stadt per Email zur Unterstützung des PBT aufzufordern. Dazu stellt dir PBT eine Kontaktliste zur Verfügung. Du brauchst nur noch deine Kontaktdaten angeben, der Text ist vorgefertigt.


In Düsseldorf finden sich aktuell folgende Politiker in der Liste der Unterstützer:


  • Peter Ries, Mitglied der Bezirksvertretung, Freie Wähler

  • Helmut Born, Ratsmitglied, Die Linke

  • Philipp Schlee, Bezirksbürgermeister, Bündnis 90/Die Grünen


Wir planen mit diesen Politikern Kontakt aufzunehmen. Auch passen die Themen des PBT sehr gut zur Agenda 2030 und den Strategien für mehr Nachhaltigkeit der Stadt Düsseldorf.


Die Forderungen des Plant Based Treaty


Der PBT hat drei Hauptforderungen, die 3-R: Relinquish (Aufhalten bzw. Stoppen), Redirect (Umleiten), Restore (Wiederherstellen), die jeweils mehrere Forderungen beinhalten.


Relinquish – die Expansion der Tierindustrie stoppen

Sofortiger Stopp der Ausweitung der Probleme durch die tierbasierte Landwirtschaft

  • Kein Bau neuer Tierhaltungsbetriebe

  • Kein Bau von neuen Schlachthöfen

  • Keine Ausweitung oder Intensivierung der bestehenden Betriebe

  • Keine Umstellung der pflanzlichen Landwirtschaft auf Tierhaltung

  • Keine Umwandlung von Flächen für die Futtermittelproduktion

  • Keine Rodung von Wäldern oder anderen Ökosystemen für Weidehaltung, Tierzucht oder Tierhaltung jeglicher Art

  • Keine neuen Fischzuchtbetriebe oder Erweiterung bestehender Aquakulturbetriebe

  • Schutz der indigenen Völker, ihres Landes, ihrer Rechte und ihres Wissens

  • Verbot aller Ausfuhren lebender Tiere

  • Keine neuen industriellen Fischereifahrzeuge in großem Maßstab

Redirect – eine Wende hin zu einem pflanzenbasierten, nachhaltigen Lebensmittelsystem

Förderung von pflanzlichen Lebensmitteln und aktiver Übergang von tierischen zu pflanzlichen Lebensmittelsystemen

  • Ausruf des Klimanotstands - mehr als 1.900 lokalen Regierungen in 34 Ländern haben dies bereits getan

  • Bekämpfung des Methan-Notstands: Nach Angaben der Vereinten Nationen könnte ein Temperaturanstieg von 0,3 °C bis 2045 verhindert werden, wenn die Methanemissionen in diesem Jahrzehnt um 45 % gesenkt würden. Als Hauptverursacher der vom Menschen verursachten Methanemissionen würde uns ein Übergang von der Tierhaltung zu einem nachhaltigen pflanzlichen Lebensmittelsystem helfen, diese Ziele so schnell wie möglich zu erreichen

  • Die Ernährungssicherheit sollte für alle Nationen eine Priorität sein, wobei der Schwerpunkt auf der Beendigung von Armut und Hunger und dem Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln für alle liegen sollte

  • Anerkennung und Unterstützung der zentralen Rolle, die Kleinbauern bei der Ernährung des Planeten spielen; Unterstützung bei der Beibehaltung (oder Wiederherstellung) der Autonomie über ihr Land, Wasser, Saatgut und andere Ressourcen

  • Abkehr vom monokulturellen Ackerbau, der die Böden auslaugt, die biologische Vielfalt verringert und von externen Inputs wie Tierdung und Agrochemikalien abhängig ist, hin zu einer diversifizierten, agrarökologischen, veganen (veganen und biologischen) Landwirtschaft, die regenerative, permakulturelle und natürliche Prinzipien anwendet, die Böden und Ökosysteme wiederherstellt, die Ernährungssicherheit verbessert und nährstoffreiche Lebensmittel liefert

  • Berechnung der Treibhausgasemissionen auf der Grundlage des Verbrauchs und Priorisierung der Umstellung auf pflanzliche Lebensmittel in den Klimaaktionsplänen

  • Aktualisierung der staatlichen Lebensmittel- und Ernährungsrichtlinien zur Förderung einer vollwertigen, pflanzlichen Ernährung

  • Gestaltung öffentlicher Informationskampagnen zur Sensibilisierung für das Klima und die Umwelt- und Gesundheitsvorteile von pflanzlichen Lebensmitteln, Ernährung und Kochen

  • Verringerung des Konsums von Lebensmitteln tierischen Ursprungs in der Öffentlichkeit durch Aufklärung in Schulen

  • Umstellung auf pflanzliche Speisepläne in Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Gefängnissen und staatlichen Einrichtungen

  • Verpflichtung zur ehrlichen Kennzeichnung von Lebensmitteln, einschließlich Kohlenstoffkennzeichnung und Krebswarnhinweise auf allen verarbeiteten Fleischsorten, die von der Weltgesundheitsorganisation als krebserregend eingestuft wurden

  • Einführung einer Steuer auf Fleisch (einschließlich Fisch) und Methan, mit deren Erlös die Wiederherstellung von durch die Tierhaltung zerstörten Flächen finanziert wird

  • Subventionierung von Obst und Gemüse, um eine vollwertige, pflanzliche Ernährung erschwinglicher zu machen und Lebensmittelwüsten zu beseitigen, unter denen einkommensschwache Gemeinden leiden

  • Umlenkung der staatlichen Subventionen für Tierhaltung, Schlachthöfe und industrielle Fischerei auf eine umweltfreundliche Produktion pflanzlicher Lebensmittel

  • Beendigung der staatlich subventionierten Werbung für die Fleisch-, Milch- und Eierindustrie

  • Schaffung grüner Anleihen zur Finanzierung des Übergangs zu einer pflanzenbasierten Wirtschaft

  • Finanzielle Unterstützung und Schulung von Landwirten, Viehzüchtern und Fischern, damit sie von der Tierproduktion auf diversifizierte agrarökologische, pflanzenbasierte (vegane) Systeme umsteigen können

Restore – die Wiederherstellung der Ökosysteme

Wiederherstellung wichtiger Ökosysteme und Wiederaufforstung der Erde

  • Aufforstungsprojekte in geeigneten Ökosystemen unter Verwendung einheimischer Baumarten zur Wiederherstellung von Lebensräumen in einem ähnlichen Zustand wie zuvor

  • Die Wiederaufforstung und Wiederherstellung der Meere wird durch die Ausweisung zusätzlicher Meeresgebiete als fischereifreie Meeresschutzgebiete (sog. Highly Protected Marine Areas - HPMAs) vorrangig behandelt.

  • Alle bestehenden Meeresschutzgebiete sollten zu strikten Fischereiverbotszonen erklärt und in HPMAs umgewandelt werden.

  • Aktive Programme zur Wiederbepflanzung von wichtigen Kohlenstoffabsorbern in den Ozeanen, wie Seegraswiesen, werden durchgeführt.

  • Wiederherstellung der wichtigsten degradierten Ökosysteme, die für die Kohlenstoffbindungszyklen von wesentlicher Bedeutung sind: Mangroven, Torfmoore, Wälder, einige Arten von Grasland

  • Schwerpunktverlagerung auf naturbasierte Lösungen zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung daran

  • Subventionen für Landwirte und Landeigentümer, die eine gute Landbewirtschaftung praktizieren und das Land und die damit verbundenen Ökosystemleistungen (wie Kohlenstoffbindung, biologische Vielfalt, Hochwasserschutz, allgemeine Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel) aktiv wiederherstellen

  • Zuschüsse für Projekte zur Wiederbegrünung und Wiederaufforstung

  • Anreize für Landwirte, von der Tierhaltung auf eine diversifizierte Pflanzenproduktion umzustellen

  • Städte: mehr Bäume und Wildblumen, mehr grüne Gemeinschaftsprojekte, Korridore für wild lebende Tiere, grüne Dächer, lokale Anbauprogramme, Bemühungen um mehr biologische Vielfalt

  • Förderung der Ernährungsgerechtigkeit durch den Zugang zu gesunden Lebensmitteln für alle, insbesondere für einkommensschwache farbige Gemeinschaften

  • Umwidmung verfügbarer Flächen, die aus der Weidehaltung und Futtermittelproduktion herausgenommen werden, für: Renaturierung, Wiederaufforstung (falls zutreffend), Rückgabe von Land an indigene Völker, Naturschutzgebiete, Wandergebiete, Gemeinschaftsanbau, Kleingärten (falls zutreffend), agrarökologischer, veganer Lebensmittelanbau (wo möglich)

  • Überführung eines Teils des Grundbesitzes in kommunale Hände, damit das Land für Aufforstung, Grünflächen, Gemeinschaftsgärten und Kleingärten umgewidmet werden kann


Die einzelnen Punkte findest du hier in verschiedenen Sprachen: https://plantbasedtreaty.org/de/the-pbt/


So kannst du den Plant Based Treaty unterstützen


  • Informiere dich über die Forderungen und Hintergründe des PBT

  • Entscheid dich bewusst für eine rein pflanzliche Ernährung und eine vegane Lebensweise

  • Registriere dich oder deine Orga, Firma etc als Endorser auf der PBT Webseite

  • Verbreite die Ideen und Forderungen des PBT in deinem Freundeskreis, deiner Familie, in der Schule, der Uni oder auf der Arbeit

  • Gründe ein PBT-Team für deine Stadt (Material auf der PBT-Website)

  • Kontaktiere deine Stadt- und BezirksvertreterInnen, informiere sie über den PBT und gewinne sie als Unterstützer

  • Geh mit der Idee des PBT auf lokale und überregionale Organisationen zu

  • Komm mit lokalen Firmen ins Gespräch

  • Oder unterstütze die Kampagne mit einer Spende


Die Plant Based Treaty Kampagne hat das Potenzial eine weltweite Ernährungswende auf die Agenda der globalen Politik zu bringen. Sie wird durch 147.000 Personen, 1.400 Organisationen, 1.800 Firmen und 27 Städte mitgetragen. Wir wünschen uns, daß auch die Stadt Düsseldorf den Plant Based Treaty unterstützt und viele Maßnahmen aus dem Forderungskatalog vorantreibt.



 
 
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